30 Jahre nach der Friedlichen Revolution und dem Mauerfall begeht die ehemals geteilte Stadt Berlin das Jubiläum mit einer Festivalwoche. Vom 4. bis zum 10. November finden an sieben Originalschauplätzen über 200 Veranstaltungen statt, die die Hauptstadt in ein großes Open-Air-Ausstellungs- und Veranstaltungsgelände verwandeln.
Ein Ort, der erst spät in der Friedlichen Revolution entscheidende Bedeutung erlangte, ist die ehemalige Stasi-Zentrale, die heute zum „Campus für Demokratie” entwickelt wird. Hier drangen am 15. Januar 1990 tausende mutige Bürgerinnen und Bürger ein und sicherten die Akten der DDR-Geheimpolizei vor der Vernichtung. Gleichzeitig entrissen sie dem SED-Regime endgültig eine seiner wichtigsten Machtstützen.
Zu einer zweiten Besetzung kam es dann im September 1990, weil im Zuge der Verhandlungen zur Deutschen Einheit die Befürchtung aufkam, die Akten könnten geschlossen bleiben. Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler begannen einen Hungerstreik, um ihre Forderung nach offenen Akten durchzusetzen. Mit Erfolg: Seit 1992 können Betroffene auf Grundlage des Stasi-Unterlagen-Gesetzes diejenigen Akten einsehen, die die Stasi zu ihrer Person angelegt hat. Auch die politische, historische und juristische Aufarbeitung ist darin geregelt.